Sommer in Kapstadt

In Kapstadt hat jetzt mit dem Sommer die Festival Saison begonnen. Freiluft-Konzerte, Straßenfestivals und eine Menge outdoor Aktivitäten zusammen mit Sommertemperaturen geben der Stadt eine angenehme Atmosphäre.

Auch in den informellen Siedlungen der Cape Flats, in die die als ’schwarz‘ registrierten Bürger in den 70ern gewalttätig „umgesiedelt“ wurden, gibt es Live shows von bekannten südafrikanischen Musikern und gute Stimmung.

Ein Community Garten, einen Monat alt, der Gemüse an Harvest of Hope verkauft.

Ohne Kontakte im Township zu haben, sollte man sich als unverkennbar weißer Europäer eher nicht in Khayelitsha bei Nacht draußen bewegen.

Mit Anele, einem Kollegen, bin ich an einem Samstag Nachmittag in einen Club unter freiem Himmel in Khayelitsha gegangen.

Anschließend konnten wir direkt zu Aneles Wohnung laufen.

Ebenfalls in der Nähe von Aneles Wohnung liegt einer von Abalimis zwei Garten-Centern. Die zwei informellen Siedlungen, oder Townships, in denen Abalimi hauptsächlich tätig ist, haben jeweils einen Garden Centre, in dem Anwohner für umgerechnet schon 3 Euro alles kaufen können, was man für einen low-budget home garden braucht: Kompost, Samen und Setzlinge.

Zusätzlich gibt es Trainings, die Grundwissen und verschiedene Gärtnerei-Methoden vermitteln.

Seit letztem Monat dienen die zwei Garten Center auch verstärkt als demonstrations-Gärten. Zusammen mit Dave, zwei Abalimi Farmern und zwei Leuten von SEED, einem Ehemaligen Partnerprojekt von SAGE Net, habe ich den Garten in Khayelitsha neu gestaltet. Wir haben neue Beete angelegt, dabei verschiedene Methoden angewandt und den Garten generell ansprechender gestaltet. In den letzten Wochen vor dem Sommerferien habe ich 12 Schilder gestaltet, die an verschiedenen Orten in den beiden Garten Centern aufgestellt werden und über die jeweilige Station in Xhosa und Englisch aufklären. So haben Anwohner die Möglichkeit, einfach den Garten zu besuchen und sich nur durch einen kleinen Spaziergang fortzubilden.

Eigentlich wollten wir über die Erneuerung beider Garten Center in unserem Newsletter berichten aber aufgrund von Platzmangel haben wir dann andere Artikel verwendet.

Abgesehen von den Garten Centern gibt es Gärten mit von uns angestellten Gärtnern, unabhängige Gärten, die aber ihr Gemüse an uns verkaufen, unabhängige community Gärten, die nur für die Farmer selbst Gemüse produzieren und sogenannte home gardens. Home gardens sind die simpelsten und erfordern den geringsten Aufwand. Zusammen mit zwei Kolleginnen haben wir eine Gruppe von sechs Frauen in Khayelitsha besucht, die zusammen einen community Garten haben und jeweils einzeln bei ihrem Haus im Kleinformat Gemüse anbauen. Da die Townships wenig platz bieten wird das Gemüse beim Haus in Containern, alten Badewannen, Flaschen oder Plastiktüten angebaut. Dieses Gemüse wird dann in der Familie aufgeteilt („ubuntu“) und hilft bei der Sicherung von regulärem Essen auf dem Tisch. Mit einer Arbeitslosigkeit von 60% in den Townships Kapstadts bieten home gardens im Kleinformat und community Gärten für größeren Anbau eine Lösung für die, die Hilfe am dringendsten nötig haben.

In unserem netten Vorstadt-Vorgarten haben wir jetzt ebenfalls Gemüsepflanzen von meiner Freiwilligenstelle, einen Kompost und ein Kräuterbeet.

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